20. Dezember 2022
Volles Haus beim Klima-Schul-Kongress der Realschule Lichtenau
Die Mensa der Städtischen Realschule verwandelte sich unter Einsatz modernster Technik in eine waschechte Kongresshalle. 185 Schüler:innen der Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 lauschten gemeinsam mit ihren Lehrkräften gespannt den Worten von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu den Themen Klimawandel und Klimafolgeanpassungen.
Die Moderation des Klima-Schul-Kongresses lag komplett in den Händen der Schüler:innen Kiara, Wiebke und Marlon, die wie Showgrößen souverän durch die Veranstaltung führten und es schafften, als Bindeglied zwischen Expert:innen und Schüler:innen zu agieren.
Was ist der Unterschied zwischen Wetter und Klima? Wie wird ein Wetterbericht mit der Vorhersage für Lichtenau aller Wahrscheinlichkeit nach im Jahr 2050 aussehen? Und vor allen Dingen: wie gehen wir mit diesen Veränderungen um? Diese Fragen haben für die jungen Schüler:innen der Realschule Lichtenau eine ganz andere Brisanz als für heutige Erwachsene. Dieser Verantwortung stellte sich die Städtische Realschule mit der Durchführung des Klima-Schul-Kongress in vorbildlicher Manier und konnte dafür hochkarätige Gäste gewinnen. Nebst der stellvertretenden Bürgermeisterin Lichtenaus Martina Wolf-Sedlatschek (Grüne) und dem Klimaschutzmanager der Stadt Lichtenau, Günter Voß, standen auch Sonya Harrison als Pressesprecherin von Westfalen Wind und Sascha Gödecke als Kommunalmanager von Westfalen Weser.
Dank moderner Technik ging der Blick auch über den Tellerrand hinaus und die Schüler:innen konnten einem kurzen, passgenau auf Lichtenau zugeschnittenen, Vortrag des Dipl.-Meteorologen Friedrich Föst folgen, der in klaren Worten die zu erwartenden Folgen des Klimawandels für die Region Lichtenau erklärte und in den Gesichtern der Zuhörenden einen Ausdruck des Staunens, aber auch der Besorgnis hinterließ. Doch es war nicht das Ziel, die Schüler:innen sorgenvoll in ihre Zukunft blicken zu lassen. Wie eine CO₂-neutrale Energiegewinnung gelingen kann, wurde spätestens klar, als Michael Kristensen von der Insel Samsø zugeschaltet wurde und darüber berichtete, dass die kleine dänische Insel dank des Einsatzes von Windkraftanlagen und durch andere Quellen erneuerbarer Energien die Klimawende bereits geschafft hat, und mit dem überschüssig erzeugten Strom sogar noch Haushalte auf dem Festland versorgen kann. Aber auch in Lichtenau wird mehr Energie produziert als benötigt und sehr stolz erkannten die Schülerinnen und Schüler, dass somit auch Lichtenau und der gesamte Kreis Paderborn als Klimavorbild gelten können.
Persönlich wurde es noch zum Abschluss des Kongresses, als der mögliche Beitrag eines jeden Einzelnen diskutiert wurde. Bei Herrn Gödecke kommt zu Hause kein Fleisch auf den Tisch, Frau Wolf-Sedlatschek kauft Mode vorzugsweise Second Hand, Sonya Harrison fliegt nicht und würde niemals eine Kreuzfahrt machen, Herr Voß lässt häufig das Auto stehen und fährt mit dem Rad. Und die Schüler:innen? Nahezu jede/r gab an, Kleidung häufiger gebraucht zu kaufen und viele können sich gut vorstellen auf das Fliegen zu verzichten. Andrea Stollberg, die Schulleiterin der Städtischen Realschule Lichtenau, fasste die Veranstaltung folgendermaßen zusammen: „Man konnte in den Gesichtern der Schüler:innen ablesen, dass die Relevanz des Themas der jungen Generation zunehmend deutlicher wird. Ich bin mir sicher, dass der Klima-Schul-Kongress bei allen hier heute anwesenden Jugendlichen das Thema … mehr in den Fokus gerückt hat und sie viele neue Denkanstöße mit nach Hause nehmen werden.“ Viel Leidenschaft, gute Vorbereitung und Lust am Gestalten zeigten sich bei allen Protagonisten an diesem „Friday for future“ an der Realschule der Energiestadt Lichtenau.